Kompetenzbündelung statt K-Frage

Nachdem die Kanzerfrage in der SPD in den letzten Monaten nicht grundlegend geklärt werden konnte, entscheidet man sich offensichtlich zu drastischen Maßnahmen: Der Kreis der drei gehandelten Kandidaten soll offenbar geschlossen werden. Aus der Troika Gabriel, Steinbrück, Steinmeier soll ein Polittausendsassa entstehen. Durch ein kompliziertes operatives Verfahren sollen die Spitzenpolitiker zu einem Wesen zusammengeführt werden, und so ein mehrbeiniges Politschwergewicht bilden.

Die Reihenfolge der Koppelung soll jedoch noch offen sein, weil man sich noch uneinig sei, wer die besten Führungsqualitäten (vorne) mitbringt, wer der beste Mann fürs Grobe (hinten) ist, und welcher der drei Kandidaten den Zusammenhalt zwischen den Genossen am besten verkörpert (Mitte).

Mögliche Kandidatenreihung

Durch diese drastische Maßnahme hofft man sämtliche Kompetenzen und Eigenschaften auf eine Person konzentrieren zu können. Frank-Walter Steinmeier weiß: „Die Politik braucht unterschiedliche Typen: die Rampensau, den Nachdenklichen, den eher Bauchgesteuerten und hoffentlich auch den, der mit Augenmaß eine gerade Furche zieht.“
Eben solche Grundtypen will man nun anscheinend im Projekt „Political Centipede“ vereinen.

Als Reihenschaltung der deutschen Sozialdemokratie will man gegen das Merkel bei der nächsten Kanzlerwahl antreten. Während etwa in der Union die CDU im Wahlkampf jederzeit Störfeuer aus der eigenen bayrischen Schwesterpartei fürchten muss, will die SPD den Vorteil genießen mit einer gemeinsamen Stimme  (vorne) sprechen zu können.

Bildquellen: Arne Müssler,cc; BlackIceNRW,cc; Dienemann,cc

Nicht verhandelbar!

Dass für Deutschland die Sicherheit Israels nicht verhandelbar ist, wie Angela Merkel 2008 vor der Knesset gesagt hat, wird auch weiter außenpolitische Doktrin der Bundesrepublik bleiben. Doch auf was kann man sich in solch schweren Zeiten (Staatskrisen, Atomstreit, Gottschalk im Vorabendprogramm) noch verlassen? Der Elephant zählt auf, was sich auch in Zukunft nicht ändern wird.

Als nicht verhandelbar gilt weiterhin auch, dass…

  • Helmut Schmidt immer und überall raucht wie der Elf-Uhr-Zug
  • Abweichler im Parlament sich ihre Weisheiten behalten können
  • Michel Friedman die Haare schön hat
  • es auch in Zukunft bei Praktiker keine 20% auf Tiernahrung geben wird
  • der 1.FC Köln das ganze Jahr Karneval feiert statt Fußball zu spielen

CSU will 25 Mio. Franz Joseph Strauß Biographien verteilen

Werbeplakat für die kostenlose Biographie

Nachdem bekannt geworden ist, dass salafistische Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz kostenlose Koranübersetzungen unter das ungläubige Volk bringen wollen, beginnen andere radikale Organisationen die Aktion nachzuahmen. So soll die bayrische fundamentalistische Partei CSU planen 25 Millionen Exemplare einer verherrlichenden Biografie über Franz-Josef Strauß neu aufzulegen und kostenfrei in der Bundesrepublik zu verteilen.

Wer den CSU-Häschern in den Fußgängerzonen entkommt, muss nicht traurig sein und kann sich den Personenkult auch online unter http://www.diewahrepartei.tv bestellen.

In erster Linie richtet sich das Angebot an Nicht-Parteimitglieder sowohl innerhalb als auch außerhalb Bayerns. Die Strauß-Biographie soll ein Geschenk der CSU an alle Ungläubigen sein, und als Inspirationsquelle  für den Weg zum angeblich einzig wahren Glauben dienen.

„Zwar kann gegen das Verbreiten religiöser Schriften im Prinzip wenig gesagt werden, es kommt aber auch immer auf den Absender an. An gewissen Orten kann das Verteilen der Stauß-Biographie den religiösen Frieden stören. Insbesondere vor Schulen ist das Verteilen solcher Schundhefte nicht hinzunehmen“, so die Meinung weltoffener Politiker in Berlin.

Der halslose Hohepriester Strauß gilt als einer der ideologischen Väter der konservativ-rückständigen Weltanschauung vieler CSU-Mitglieder. Die Positionen des selbsternannten Kalten Kriegers Strauß grenzen an Fanatismus und haben laut manchen Bürgerrechtlern mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nichts mehr am Hut.

Bildquelle: Robert Ward, gemeinfrei

Sponsert Red Bull bald auch Extrem-Meinungen?

Der österreichische Getränke-Hersteller Red Bull, vor allem bekannt durch großangelegtes Sponsoring von Extrem-Sportarten (Red Bull Stratos, Red Bull Crashed Ice,..) soll angeblich überlegen nun auch in das Sponsoring von Extrem-Meinungen einzusteigen.

Nachdem in der ARD-Doku „Der Sturz – Honeckers Ende“  eine Margot Honecker zu sehen war, die fröhlich ihre Coca-Cola (Imperialistenbrause) schlürfte, während sie munter die DDR verteidigte, soll in der Red Bull Zentrale in Fuschl die Idee des Extrem-Opinion-Sponsoring aufgekommen sein. Honecker, die sich über die viel zu geringe 1500-Euro-Rente aus Deutschland beklagt, wäre einem hoch dotierten Sponsoring-Vertrag sicher nicht abgeneigt.

Auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Rick Santorum könnte sich wegen seiner Moralvorstellungen Hoffnungen auf eine Kampagne powered by Red Bull machen.

Man könnte mit „Red Bull Deranged“, wie das Meinungssponsoring angeblich heißen soll, in ein weites Werbefeld einsteigen, das bisher noch gänzlich unerschlossen ist. „Zwar geben wir uns Mühe tagtäglich neue, möglichst kranke Sportarten zu entwickeln, aber diese Menge geistesgestörter und fragwürder Meinungen, die durch eine ganze Armee von Spinnern in die Welt posaunt wird, birgt so ein großes Potential, dass wir uns diesen Werbemarkt nich entgehen lassen können“, hört man Gerüchte aus schlecht informierten Kreisen.

Ob auch Günter Grass von „Red Bull Deranged“ profitieren könnte, ist noch offen. Denn als westdeutsches Flagschiff soll der links-oder-rechts-Hauptsache-extrem-Anwalt Horst Mahler im Gespräch sein.

Bildquelle: Gage Skidmore, cc

Was gemacht werden muss

Günter Grass sorgt sich auf „Der Elephant“ um die Zukunft seines Hauses. In seinem Gedicht „Was gemacht werden muss“ fordert der Literaturnobelpreisträger deshalb seine Frau Ute Grunert auf endlich mit dem Frühjahrsputz zu beginnen.

Warum schweige ich, verschweige so lange
was offensichtlich ist und noch immer nicht
vollbracht wurde, am Ende des Winters
auf den nun der Frühling folgt.

Der Lenz er klopft endlich an die Tür
nach den harten Wochen voller Kälte;
drum wird es Zeit, dass das Haus wieder
seinen alten Glanz bekommt.

Die Fenster, durch die ich nicht hindurch
sehen kann, wollen geputzt werden,
befreit vom Dreck des alten Jahres.
Die Böden gehören geschrubbt und die
Regale mit meinen Werken  und auch die Preise,
die ich bekam für mein Lebenswerk gehören
entstaubt und gereinigt.

Es sind die Verhältnisse auf den Straßen
die zulassen, das die alten Reifen herunter
kommen von meinem Wagen und
die Sommerreifen aufgezogen werden.

Auch die Seite des Hauses die dem Wind
und dem Regen ausgesetzt ist, tagtäglich,
die Wand sie gehört dringend neu
gestrichen in frischen Farben.

Und nicht zuletzt der Garten, wo die
milden Temperaturen die ersten Knospen
sprießen lassen; er gehört in Form gebracht
bevor alles verwildert und verwuchert.

Aber warum schwieg ich so lange,
weil ich meinte, dass du die Arbeit von alleine
siehst und ich damit beschäftigt war
die Welt vor Israel zu warnen und mich als
Opfer zu fühlen.

Günter Grass

Grüezi und Feuer frei!

Uhren, Schokolade und Ricola: Hinter dieser niedlichen Fassade hat sich mitten in Europa ein hochexplosives Gemisch aus Steuerflucht und saftigem Emmentaler entwickelt: die Schweiz. Nachdem kürzlich Haftbefehle gegen deutsche Steuerfahnder in der Schweiz erlassen wurden, soll jetzt Schluss sein mit dem neutralen Käse. Deutschland will die Ehre des deutschen Beamtentums retten und angeblich um jeden Preis verhindern, dass die Schweiz ihr Steuerprogramm weiter vorantreibt. Sorgen bereitet deutschen Diplomaten vor allem das Zentrum des Bösen: der Finanzplatz Zürich. Nun kursieren Gerüchte, dass mit einem gezielten Erstschlag die größten Banken unschädlich gemacht werden sollen. Streit gibt es zwischen den Parteien angeblich noch darüber, wie die präventive Gefahrenabwehr fortgeführt werden könnte: entweder mit der Kavallerie (Favorit der SPD) oder mit der Infanterie.

Nicht so sehr ernst nehmen, bitte!

Christian Lindner, neuer Hoffnungsträger der deutschen Rest-FDP meint, er nehme die Piraten als Partei nicht sehr ernst.

Andere Führungspersönlichkeiten sind begeistert und wollen seinem Beispiel folgen.
Otto Rehagel möchte im Kampf gegen den Abstieg die nächsten Spiele nicht mehr so ernst nehmen. Und auch Israels Premier Bejamin Netanjahu ruft dazu auf den Irren von Teheran nicht so wahnsinnig ernst zu nehmen. Als nicht mehr ganz so wichtig schätzt auch die Partei-Spitze der Grünen den Atomausstieg der Bundesrepublik ein.